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Frühlings Erwachen! [LIVE FAST – DIE YOUNG]

nach Frank Wedekind

unter der Verwendung der Fassung von Nuran David Calis
in einer Fassung von Nick Hartnagel
Es spielen Studierende der Leipziger Schauspielschule "Felix Mendelssohn Bartholdy"

Premiere: 06. Februar 2016

Neues Theater Halle
Eingeladen zum Schauspielschultreffen 2016 nach Bern. 

Benito Bause, Paul Simon und Sophia Platz für ihre Darbietung mit Solopreisen ausgezeichnet. 

Regie: Nick Hartnagel

Bühne und Kostüm: Mareike Hantschel

Dramaturgie: Henriette Hörnigk


Mit: Marie Scharf, Sophia Platz, Barbro Viefhaus, Mira Helene Benser, Benito Bause, Paul M. Oldenburg, Paul Simon, Paul Maximilian Pira

Über die Inszenierung

„In einer eigenen Bearbeitung wurde die Schulklasse zu einer Schauspielschulklasse und die wilhelminische Züchtigung zur antiautoritären Erziehung und deren Konsequenzen -

acht Schauspielstudierende der HMT Leipzig erzählen von einer phobischen Generation und deren Wille, in die Welt hinein zu passen, die da vor ihr liegt. Zwischen Erfolgsdruck und Todessehnsucht.

Auszug:

JUGEND / EIN CHOR

Wenn ich einmal Kinder habe, ich lasse sie aufwachsen wie das Unkraut in unserem Blumengarten. Das haben sich unsere Eltern wohl damals gedacht, als sie in K-Gruppen debattierten, Philosophie studierten und auf den Gitarren spielten, die mittlerweile unsere Zimmer zieren.

Als Mao starb, das kleine Rote mit sich nahm, da wuchsen die Grünen auf seinem Grab: Gorleben, Brokdorf, NATO-Doppelbeschluss – zwischen Naturkostläden vielleicht ein erster Kuss - Und: Wenn ich einmal Kinder habe, ich lasse sie aufwachsen wie das Unkraut in unserem Blumengarten.

Als der Mauerfall noch ein Witz war im Weißen Haus, da waren wir schon ein Funkeln in Mutters Augen. Und dann:

Wozu darf man gratulieren – Junge oder Mädchen?
Das soll unser Kind später einmal selber entscheiden dürfen.

Unsere Eltern, das sind nicht Mama und Papa – das sind Susanne und Thomas. Guten Tag und Grüßgott!

Hieß es in der Nachkriegszeit noch „Die Vögel, die am schönsten singen, frisst die Katze zuerst“, sind dem Singen und Krächzen nun keine Grenzen gesetzt.

Schon zwischen Kartoffel- und Möhrenbrei dürfen wir selbst entscheiden und wenn es sonntags zur Oma geht, heißt es:

Du weißt, wie lieb die Oma dich hat. Trotzdem solltest du sie nur besuchen, wenn du es wirklich möchtest.

Ein doppelter Befehl. Ich soll zur Oma und es mögen. 

...“ (Text: Nick Hartnagel)

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