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Fabian

nach dem Roman von Erich Kästner
in einer Fassung von Nick Hartnagel

Premiere: 16. Mai 2013

am Schauspiel Hannover

Regie: Nick Hartnagel

Bühne und Kostüme: Mareike Hantschel

Musik: Martin Engelbach

Dramaturgie: Christian Tschirner
Mit: Jakob Benkofer, Juliane Fisch, Henning Hartmann, Florian Hertweck, Dominik Mariner, Julia Schmalbrock

Kritik

Ausschnitt der Kritik aus der Hannoverschen Allgemeinen von Ronald Meyer-Arlt:

„(...) Er hat es tatsächlich geschafft, den gesamten „Fabian“ in Theater zu überführen. Alles wird gespielt, nichts wird erzählt. Und wie es gespielt wird: phantasievoll, traurig, furios, ergreifend. Zwar in Kostümen der zwanziger Jahre (von Mareike Hantschel, die auch die einem Probenraum ähnelnde Bühne eingerichtet hat), aber immer auch ganz nah an unserer Gegenwart.

Nick Hartnagel arbeitet mit einem tollen Ensemble: Florian Hertweck ist ein schlaksiger (ein wenig an Karl Valentin erinnernder) Fabian, Juliane Fisch spielt Cornelia Battenberg, die Fabian liebt, sich dann aber aus Karrierekalkül doch einem Filmproduzenten hingibt. Sehr witzig ist die Szene, in der sie einander kennenlernen: beide stockbesoffen. Juliane Fisch gelingt hier die wundersame Verwandlung von Worten in reinen Klang. In vielen kleineren Rollen sind Jakob Benkhofer, Dominik Maringer und Julia Schmalbrock zu sehen. Und alle machen ihre Sache gut.

Henning Hartmann spielt Stefan Labude, den Freund von Jakob Fabian, der an die Möglichkeit besserer Verhältnisse glaubt und sich am Ende umbringt. Zu den großen Momenten des Abends gehört ein längerer Monolog, in dem Labude seinem Freund davon berichtet, wie er beobachtet hat, dass die Frau, die er liebt, ihn mit einem anderen betrügt. Henning Hartmann spricht das alles ganz sachlich aus (was natürlich sehr gut zu Kästner, diesem Erzähler der neuen Sachlichkeit, passt); seine Stimme ist belegt, man hört und spürt, wie gefühlswund der Betrogene ist. Dann bricht es plötzlich aus ihm heraus, er schreit und wütet und weint. Doch es gelingt ihm schnell, sich wieder unter Kontrolle zu bringen und die ganze traurige Angelegenheit mit einer energischen Handbewegung fortzuwischen. Um dann doch wieder zu verzweifeln. Eine großartige Szene.“

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